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Bildung
26. Juni 2019

Weibliche Führungskräfte ermutigen Schülerinnen zu MINT-Berufen

IdeenExpo 2019: Frauen in MINT-Berufen

Treffen von MINT-begeisterten Schülerinnen mit Frauen aus dem MINT-Bereich

IdeenExpo 2019: Frauen in MINT-Berufen

„Wir legen seit Jahren bei der IdeenExpo einen besonderen Fokus darauf, noch mehr Mädchen für MINT-Berufe und Führungsaufgaben zu begeistern“, sagte Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, im Rahmen der diesjährigen Ideen-Expo bei der Veranstaltung „Frauen in MINT-Berufen: mein Weg zum Erfolg“. Ein ganz wesentlicher Schlüssel für den Erfolg sei Begeisterung. Diese entstehe durch Erfolgserlebnisse – oder durch Personen, die sie erwecken können, sagte Dr. Schmidt. Deshalb hat NiedersachsenMetall gemeinsam mit der IdeenExpo, dem Land Niedersachsen und der Bundesagentur für Arbeit bereits zum dritten Mal MINT-begeisterte Schülerinnen mit Frauen zusammengebracht, die im MINT-Bereich bereits erfolgreich sind.

Reimann: „Jungen Frauen stehen alle Berufe offen.“

Das Land Niedersachsen wurde bei dieser Veranstaltung von einer Frau vertreten, die in Biotechnologie promoviert hat – und heute an ganz anderer Stelle eine Führungsfunktion ausübt: Niedersachsens Sozialministerin Dr. Carola Reimann. „Jungen Frauen stehen alle Berufe offen“, sagte sie. „Dennoch entscheiden sich viele noch immer für traditionelle Wege.“ Gemeinsam mit den anderen Frauen in Führungspositionen hat Reimann versucht, Schülerinnen aus Niedersachsen Mut zu machen, sich für einen MINT-Beruf zu entscheiden – also eine Karriere im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik anzustreben. „Es glauben immer noch viele Frauen, dass sie das nicht können“, stellte die Ministerin dabei fest. Doch die anwesenden Frauen seien Vorbilder für weibliche Karrieren in technischen Berufen.

Was den jungen Frauen bei den Gesprächen mit den weiblichen Führungskräften besonders auffiel war, dass ihre beruflichen Wege keineswegs immer geradlinig verliefen. „Es war spannend die verschiedenen Wege kennenzulernen, über die die Frauen in Führungspositionen gekommen sind – wie schwer oder einfach die Lebenswege sein können“, sagte die Schülerin Roberta Schröder nach der Veranstaltung. Die Chefinnen gaben den Teilnehmerinnen immer wieder den Rat mit auf den Weg, Berufsentscheidungen mit einer gewissen Leichtigkeit zu fällen. „Während meines Studiums hat man mir geraten, mich gleich beim Arbeitsamt zu melden“, erzählte die Regiobus-Geschäftsführerin Elke van Zadel einer Gruppe Schülerinnen. „Man sagte mir: erstens gibt es keine Ingenieursstellen und zweitens nicht für Frauen.“ Doch ihr Karriereweg sei anders verlaufen und schließlich habe man ihr immer neue Jobs angeboten, so dass sie diese gar nicht hätte suchen müssen. „Wenn man offen ist und neugierig, kann man viele Sachen machen.“ Auch Bärbel Höltzen-Schoh von der Bundesagentur für Arbeit gab den jungen Frauen einen ähnlichen Rat mit auf den Weg: „Mutig sein und sich ausprobieren, ist das Entscheidende.“

Mutig sein und sich ausprobieren

Zum Ausprobieren bot die Ideen-Expo viele Gelegenheiten. Noch vor dem Zusammentreffen mit den weiblichen Führungskräften gingen die Schülerinnen durch die Messehallen und erkundeten verschiedene Stände. Dabei wurde deutlich, dass auch MINT-Berufe viel Raum für Kreativität lassen – oder sogar voraussetzen. Die Hochschule Hannover präsentierte etwa ihren Studiengang zur Verpackungstechnik für Lebensmittel. Dabei gehe es auch um kreative Lösungen, wie das Recycling noch praktischer gemacht werden könnte, berichtete ein Student. Wie es ist, in einem typischen Männerberuf eine Ausbildung zu machen, erzählte die Auszubildende Anne am Stand von Tischler Nord: „Man bekommt sehr viel Selbstbewusstsein, wenn man nur mit Männern zusammenarbeitet.“

Frauen in klassischen Männerberufen und dann auch noch in Führungspositionen – wie ist das so? Diese Frage beschäftigte einige der jungen Teilnehmerinnen. „Ich habe nie das Gefühl gehabt, benachteiligt zu werden“, erzählte Andrea Henning, Personalleiterin beim Autozulieferer ZF Friedrichshafen. „Es hängt aber auch an einem selbst. Wenn Sie sich klein machen, dann werden Sie auch klein gehalten.“ Für Schülerin Anne Kessler war das ein wichtiger Ratschlag: „Es war spannend zu hören, dass es gar kein Problem war, gegen Männer anzukämpfen.“

Vorschaubild: IdeenExpo GmbH

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